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Diagnostik

Jede Behandlung beginnt mit einer diagnostischen Abklärung. In der Regel umfasst diese 3 bis 4 Sitzungen. Falls bereits eine ADHS diagnostiziert wurde, verkürzt sich der Aufwand entsprechend. 

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Ablauf

Nach heutigem Wissensstand handelt es sich bei der ADHS um eine neurobiologische Störung. Bei einem Grossteil der Betroffenen besteht die Veranlagung für ADHS seit der Geburt. Die Symptome entwickeln sich häufig in der frühen Kindheit in unterschiedlicher Ausprägung. Mehr als die Hälfte der ADHS-Betroffenen zeigen auch im Erwachsenenalter typische Symptome, unter denen sie leiden und die sie zu einer diagnostischen Abklärung geführt haben.

Bei der diagnostischen Abklärung werden die aktuellen klinischen Symptome erhoben. Um eine ins Erwachsenenalter fortbestehende ADHS diagnostizieren zu können, muss der Verlauf der Symptomatik seit der Kindheit erhoben werden. Hierzu werden die «Geschichten aus dem Leben» angeschaut. Bei der Beurteilung, ob es sich um eine ADHS handeln könnte, geht es weniger um die Verhaltensweisen, sondern um die individuelle Verarbeitungsweise, d.h. es geht weniger darum, ob man als Kind motorisch unruhig war und herumgelaufen ist, sondern viel mehr, ob man den Impuls hatte herumzulaufen, innerlich unruhig oder getrieben war. Die Erfahrungen in der Schule, im Ausbildungs- und beruflichen Kontext, im Zusammenhang mit Freundschaften, Paarbeziehungen und Familie werden als «Mosaiksteinchen» zusammengetragen und am Ende stellt sich die Frage: «Könnte es sein, dass ich so ein «ADSH-Gehirn» habe?».

Somit ist die diagnostische Abklärung auf ADHS niemals nur eine Erhebung aktueller Befunde, sondern ein «Gang durch die individuelle Lebensgeschichte». Dabei werden verschiedene Hilfsmittel, z.B. ADHS-Fragebögen, eingesetzt, um die Diagnose einer ADHS zielsicherer stellen zu können.

Ein weiterer Schritt bei der diagnostischen Abklärung auf ADHS ist die Abgrenzung der aktuellen und lebensgeschichtlichen Beschwerden zu anderen Störungsbildern. So kann beispielsweise eine erhöhte Ablenkbarkeit bzw. eine beeinträchtigte Konzentration auch bei einer schweren depressiven Episode auftreten. Aus diesem Grunde gehört eine orientierende Beurteilung von psychiatrischen Störungsbildern und der Persönlichkeitsentwicklung auch zur diagnostischen Abklärung auf ADHS. Ebenfalls werden körperliche Beschwerden, wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen, sowie die Einnahme von Medikamenten bei der diagnostischen Abklärung erfasst, da z.B. Asthmamittel oder eine Überfunktion der Schilddrüse mit innerer Unruhe einhergehen können und von einer möglichen ADHS abgegrenzt werden müssen.  

Am Ende der diagnostischen Abklärung werden alle Befunde gemeinsam besprochen und validiert.

Nachdem Ihre Ziele und das weitere Vorgehen festgelegt wurden, kann der multimodale Behandlungsprozess, bestehend aus Medikation und Psychotherapie, beginnen.

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